Unterwegs in der Industrieregion Rhein/Main
Autoindustrie in der Krise
Über die drastischen Veränderungen in der Automobil- und Automobilzuliefer-Industrie informierte sich der KAB-Bundesvorstand in Rüsselsheim bei der dortigen Katholischen Betriebsseelsorge und dem Mainzer KAB-Diözesanvorstand.
In Rüsselsheim sind derzeit noch 2.600 Menschen bei Opel beschäftigt. Mit dem Kauf von Opel durch die französische Group PSA kämpft der Standort um weitere Produktionsaufträge. „Im Gespräch steht die Produktion des Astra. Derzeit werden im Stammwerk Rüsselsheim noch die Modell Insignia und Zafira gefertigt“, so KAB-Diözesanvorsitzender Hans-Peter Greiner.
"Wir spüren hier natürlich die Auswirkungen der Krise in der Autoindustrie, deswegen ist es umso wichtiger, eine nachhaltige und sozialverträgliche Umorientierung bei den Arbeitsplätzen einzuleiten".
Beim Oberbürgemeister in Aschaffenburg
Die Krise und Umstrukturierung macht sich auch in der Zulieferindustrie bemerkbar. „In Schweinfurt sind viele tausend Arbeitsplätze in Gefahr“, berichtet KAB-Betriebsseelsorger Peter Hartlaub im Gespräch mit Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing. Erst vor zwei Tagen fand eine große Menschenkette in der Main-Stadt gegen den Jobabbau im Zulieferbereich statt. „Dies ist weniger dem Lock-down durch Corona als vielmehr dem Strukturwandel geschuldet“, erklärte OB Herzing auf Anfrage des Bundesvorstandes. „Da Aschaffenburg breit aufgestellt sei, trifft es unsere Stadt nicht so heftig wie Schweinfurt.“
Sozialverträgliche Energiewende
Strukturwandel im Energiebereich erlebte der KAB-Bundesvorstand und, als Verstärkung der Tour-Mannschaft, Mitglieder aus der KAB Fulda im hessischen Grosskrotzenburg, wo der Energieerzeuger UNIPER-Staudinger zur Versorgungs-Infrastruktur gehört, seit Jahren aber die Kapazitäten herunterfährt. Staudinger ist das größte konventionelle Kraftwerk in Hessen. Die Blöcke 1 bis 3 sind seit Jahren stillgelegt. Block 4 dient als Reservekapazität, ist also nur bei Bedarf am Netz. Lediglich Block fünf liefert weiter Strom mit Kohle, so Betriebsratsvorsitzender Helmut Demel.
UNIPER stehe hinter dem Kohleausstiegsbeschluss, versicherte Werksleiter Matthias Hube. Über hundert Menschen sind noch beschäftigt. Für mindestens 56 von ihnen sucht Betriebsrat Demel mit dem Unternehmen nach einer Lösung. „Ziel muss es sein, die Umstellung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozial verträglich zu gestalten“.
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